Grün ist nicht alles, aber ohne Grün ist alles nichts.
Hans-Hermann Bentrup, deutscher Agrarökonom
Unsere Initiative aus den Hamburger Regionalgruppen der drei bundesweit agierenden Verbände und Vereine fordert mehr Entschlossenheit, Planung und eine Erhöhung der finanziellen Mittel für die Grünflächen unserer Stadt.
Hamburgs Grün ist für alle wichtig und muss mit den Hamburgern zusammen geplant werden. Dazu gehört es auch, die mit Hamburgs Grün befassten Verbände zu beteiligen.
Wir fordern ein Bündnis für Grün zwischen Hamburger Politik, Verwaltung und allen relevanten Verbänden der Stadt aus den Bereichen des Bauens und der Unterhaltung sowie der Nutzung und Gestaltung von Grün wie Landschaftsbau, Baumschulen, Landschaftsarchitektur, Natur-, Denkmal- und Klimaschutz mit der Einrichtung jährlicher Workshops.
Die Nachhaltigkeit des Hamburger Stadtgrüns ist unser Anliegen. Ein guter Zustand unserer Grünflächen hängt wesentlich von den finanziellen Mitteln ab, die für Neuanlagen sowie für laufende Pflege aufgewendet werden. Während dabei Neuanlagen aus Investitionsmitteln finanziert werden, ist die laufende Pflege aus den Budgets der Bezirke zu finanzieren.
Lediglich 0,38 € / m² werden dafür ausgegeben! Viel zu wenig, laut Empfehlung der Gartenamtsleiter-Konferenz, die im bundesweiten Vergleich 1,20 - 4,50 €/m² veranschlagen. Auch der Hamburger Landesrechnungshof mahnte bereits eine Erhöhung des Budgets an, sonst würden die Grünflächen kaputtgespart. Ein damit zusammenhängendes Problem sind auch fehlende Sachbearbeitungsstellen in den Bezirksämtern.
Für die Koalitionsverhandlungen fordert Green4 die Erhöhung des Pflegebudgets von 0,38 €/m² auf mindestens 1,20 €/m², um eine nachhaltige Pflege und Sicherung der Hamburger Grünflächen zu gewährleisten.
Hamburg hat über 220.000 Straßenbäume und unzählige mehr in den Parks und Gärten. Obwohl die Stadt jedes Jahr Ersatz für gefällte Straßenbäume nachpflanzt, ist deren Anzahl rückläufig. Heute werden oft Baumarten gepflanzt, die mit Stressfaktoren in der Stadt - kaum Wurzelraum, viel Hitze - nicht zurechtkommen.
Zudem sind die fast 40 Jahre alten Empfehlungslisten für Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen durch den Klimawandel überholt. Für ein gesundes Stadtklima müssen wir miteinander darüber sprechen, welche Baumarten jetzt und zukünftig überlebensfähig nachgepflanzt werden und gleichzeitig der Tierwelt Lebensraum bieten, damit die Artenvielfalt auch in Hamburg weiter erhöht wird. Bäume sind in der Stadt die größten CO2-Speicher, aber leider finden sich im neuen Hamburger Klimaplan keinerlei Förderprogramme.
Wohnungsbau und Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen boomen. Dabei wird die Mehrfachnutzung der immer kleiner werdenden Freiflächen durch Nachpflanzangebote, Leitungstrassen, Rettungswege, Zufahrten, Stell- und Kinderspielplätze schwieriger.
Für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung benötigen wir qualifizierte Freiflächen bei privaten, halb-öffentlichen und öffentlichen Bauvorhaben. Unser Grün kann nur attraktiv und nachhaltig wirken, wenn auch die Freiflächen hochwertig gebaut und bepflanzt werden. Hier sind neue Konzepte und ausreichende finanzielle Mittel anteilig zur Bausumme erforderlich.
Es nach unserer Auffassung die Verpflichtung zur Vorlage eines qualifizieren Freiflächenplans bereits beim Bauantrag geben, wie es die Stadt München vorlebt. Ein ''Must have'' auch für Hamburg!
Es werden zurzeit erhebliche Mittel in öffentliche Grünanlagen und Infrastruktur investiert. Oft ist aber eine ausreichende Pflege zukünftig nicht sichergestellt. In der Folge werden unsere Grünanlagen weniger gut angenommen und verlieren Jahr für Jahr an Wert. Hamburg muss mehr Mittel zur Unterhaltung seiner Grünanlagen in die Hand nehmen. Alles andere vermindert Grün- und Lebensqualität - und kostet die Stadt durch ständige Grundinstandsetzungen viel mehr, als es kontinuierliche Pflege tun würde.
Bei Baumfällungen werden von den privaten Gartenbesitzern ausschließlich heimische Gehölze als Nachpflanzungen verlangt. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt selbst pflanzt längst die sogenannte Klimabäume. Dazu gibt es in den Naturschutzreferaten sehr unterschiedliche Ansichten. Es besteht Diskussionsbedarf!